Eine Menge Musikproduktionen habe ich in der letzten Zeit gestemmt, nun ist es mal wieder Zeit hier den „Ausschuss“ zu präsentieren, bevor er in der Schublade verkommt. Ausschuss bedeutet in diesem Fall: Kundenprojekte, die leider nicht zu Stande kamen, für die es aber kurze Hörbeispiele (jeweils ohne Gesang) gibt. Davon fünf an der Zahl in einer kleinen Soundclouddatei. Vom Rock’n‘Roll Song über Rock bis zu Pop.
Für Karsten aka Al Young habe ich nun bereits den zweiten Titel „Nothin‘ but love‘ produziert, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Der Song beginnt recht langsam, steigert sich dann aber zu einer rasanten Uptempo-Nummer, bei der ich auch mal wieder meine Solistenarbeit verrichten durfte. Basis für den Song war eine ca. 25 Jahre alte Proberaumaufnahme – eine schöne Herausforderung. Alle bisher produzierten Songs finden sich auf Karstens Projekt-Website und er freut sich sicher über das ein oder andere Like auf seiner Facebookseite.
Dance-Pop oder Dance-Schlager zählt nicht unbedingt zu meinen präferierten Musikrichtungen. Dennoch kann man auch – oder gerade – beim Wildern in entfernten Genres besonders viel lernen. Und selbstverständlich kann man die Standardware, die man sonst so hört, harmonisch und soundmäßig ansprechender und anspruchsvoller gestalten. Andrea, die Auftraggeberin für diese komplette Musikproduktion lieferte quasi „nur“ die Haupttextzeile des Refrains für dieses Schlagerpop-Projekt zusammen mit dem Wunsch, dass ich in die Richtung des modernen Schlager produzieren solle. Nadia Audi, eine sehr begabte Texterin arbeitete den Text aus, aus dem ich schließlich die Gesangsmelodie entwickelte. Die Harmonisierung, Arrangement und Sounddesign entstanden parallel. Andrea nahm dann in einem Tonstudio in ihrer Nähe den Gesang auf und ließ ihn auch dort mischen.
Auf Basis eines bestehenden Textes habe ich in einer gerade abgeschlossenen Auftrags-Musikproduktion einen englischen Songtext vertont. Die Komposition ist etwas flotter, sollte nach vorne gehen und einen deutlichen Rockanteil haben. Mit Mirja habe ich eine tolle Sängerin für das Lied gefunden. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Song.
Die in der DAW-Studie befragten 630 Nutzer konnten auch die Zufriedenheit mit ihrer hauptsächlich genutzten DAW bewerten. Da von einer generell hohen Zufriedenheit auszugehen ist, wurde diese auf einer 7-stufigen Extremwertskala abgefragt (extrem zufrieden, sehr zufrieden, zufrieden, eher zufrieden, eher unzufrieden, unzufrieden, sehr unzufrieden), um auf der positiven Seite der Skala noch stärker differenzieren zu können.
Im folgenden werden nur die DAWs betrachtet, bei denen mind. 20 Bewertungen eingingen.
Ausgewertet wurden einmal die Top2-Bewertungen, d.h. die Summe der Anteile in den beiden obersten Zufriedenheitskategorien (extrem zufrieden, sehr zufrieden) sowie der Mittelwert der Zufriedenheit.
Die deskriptive Statistik zeigt einen sehr hohen Anteil extrem zufriedener oder sehr zufriedener Nutzer für REAPER und Studio One (> 90%). Die Werte der übrigen DAWs liegen hier bei etwa 80%. Auch die Mittelwerte unterscheiden sich kaum. Statistisch betrachtet gibt es zwischen den Mittelwerten keine signifikanten Unterschiede, d.h. auf Basis dieser Stichprobe gibt es keine Unterschiede in der Zufriedenheitsbewertung. Das bedeutet auch, dass anhand dieser Studie statistisch nicht nachgewiesen werden, ob es eine beste DAW aus Sicht ihrer Nutzer gibt.
Dennoch kann und sollte man natürlich versuchen, die Daten zur Zufriedenheit mit der DAW zu interpretieren. Dabei sollte man aber im beachten, dass die Zufriedenheit mit der hauptsächlich genutzten DAW sich aus verschiedenen Dimensionen wie z.B. Funktionsumfang, Bedienbarkeit, technische Stabilität aber auch Preis zusammensetzt. Vor allem die Dimension Preis ist hier nicht zu vernachlässigen und dürfte sich auch in der Zufriedenheitsbewertung niedergeschlagen haben. Eine detaillierte Betrachtung der Bewertung dieser Einzeldimensionen und deren Auswirkung auf die Gesamtzufriedenheit könnte im Fokus einer zukünftigen Studie stehen.
Im Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis 28. Februar 2015 wurden insgesamt 630 deutschsprachige DAW-Nutzer zu ihrer DAW-Nutzung befragt. Rekrutiert wurden die Teilnehmer im Forum von recording.de (68% aller Befragten) und auf der Facebook- sowie Twitter-Seite der Fachzeitschrift Sound & Recording (ca. 27% aller Befragten). 5% der Befragten wurden über diverse andere Foren rekrutiert (z.B. guitarworld.de, musikertalk.com, tonstudio-forum.de).
Es wurde besonderen Wert darauf gelegt, dass der Aufruf zur Befragung nicht in spezifischen DAW-Foren bzw. Unterforen erfolgte.
Die Häufigkeitsverteilung der meist genutzten DAWs gestaltet sich wie folgt: Cubase wird von 34% der Befragten mit großem Abstand am häufigsten genutzt, gefolgt von Logic mit 13%, Pro Tools (10%), Ableton Live (9%), Studio One (8%) und Reaper (7%).
Um die von mir selbst in den Vorüberlegungen in Frage gestellte Repräsentativität der Ergebnisse zu überprüfen, habe ich eine Sekundärrecherche in den beiden reichweitenstärksten deutschsprachigen Fachcommunities zum Thema Musikproduktion und Recording (recording.de, musiker-board.de) durchgeführt. In diesen Communities gibt es Sammelkategorien für die Threads zu den einzelnen DAWs. Ich habe die Anzahl der Threads zu jeder DAW im Jahre 2014 gezählt und am Ende eine Häufigkeitsverteilung gebildet. Die Prozentwerte finden sich jeweils in Klammern hinter den Werten der eigentlichen Primärstudie. Dabei zeigt sich, dass die Nutzungsanteile der DAWs sich weitgehend mit der Verteilung der Threads zu den DAWs decken. Das bedeutet, dass die Art der Rekrutierung der Teilnehmer für die DAW-Studie keinen systematischen Fehler erzeugt hat und somit davon auszugehen ist, dass die erhobene Verteilung eine gute Annäherung an die Realität ist.
Zwei von drei DAW-Nutzern aus der Studie zur DAW-Nutzung setzen auf Windows als Betriebssystem für ihren DAW Rechner. Der Anteil der MAC-OS Nutzer innerhalb der DAW-Nutzerschaft ist im Vergleich zur deutschen Bevölkerung viermal so groß (33% vs. 8%).
Analysiert man die Marktanteile der genutzten DAWs (hier die Daten zur Gesamtbetrachtung) nach Betriebssystemen so zeigt sich ein wenig überraschendes Bild.
Bei den Windows-Nutzern liegt Cubase in der Gunst ganz vorne (45%), gefolgt von DAWS wie Ableton Live, Studio One oder REAPER (jeweils ca. 10 %).
Bei den MAC-Usern liegen Logic (40%) und Pro Tools (24%) vorne; Cubase als Mac-Version bringt es immerhin auf achtbare 13%.
Fast zwei Drittel der befragten DAW-Nutzer der Studie zur DAW-Nutzung stufen sich selbst als Hobby-Nutzer ein, d.h. verdienen nichts oder nur sehr wenig mit der Nutzung ihrer Digital Audio Workstation. Etwa jeder Fünfte DAW-Nutzer arbeitet semi-professionell mit der DAW (max. 50% des Lebensunterhalts wird mithilfe der DAW erwirtschaftet), ca. jeder siebte befragte DAW-Nutzer stuft sich als Profi ein (mehr als 50% des Lebensunterhalts wird mit der DAW erwirtschaftet).
Analysiert man die Marktanteile der genutzten DAWs (hier die Daten zur Gesamtbetrachtung) nach der Selbsteinschätzung zur Professionalität so zeigt sich, dass…
mehr als ein Drittel der Hobby-Nutzer Cubase (36%) nutzen, gefolgt mit deutlichem Abstand von Ableton (12%), Studio One und REAPER (jeweils ca. 9%)
im semi-professionellen Bereich auch Cubase weit verbreitet ist (27%), diesmal aber dicht gefolgt von Logic (24%) und Pro Tools (18%)
die Profis vor allem auf Cubase (34%), Pro Tools (22%) und Logic (16%) setzen. Weitere von Profis genutzte DAWS folgen erst mit deutlichem Abstand.
Die Frage nach der besten Digital Audi Workstation (kurz: DAW) wird einschlägigen Foren immer wieder heiß diskutiert und auch ich habe mir diese Frage schon oft gestellt. Recherchiert man im Internet jenseits der subjektiven Meinungsäußerungen von DAW-Nutzern nach belastbaren empirischen Studienergebnissen zur Beliebtheit von DAWs wird man enttäuscht. Entweder findet man nur Ranglisten von DAWs, deren zustande kommen unklar bleibt oder aber Übersichten über die Beliebtheit bzw. den Marktanteil von DAWs, was jedoch keine Aussagekraft über die Qualität einer Digital Audio Workstation ermöglicht.
DAWs mit hohem Marktanteil müssen eben nicht zwangsläufig auch gut sein. Steht man vor dem Neueinstieg oder dem Wechsel der DAW, hat man also 3 grundlegende Probleme:
Man kann nicht alle DAWs kennen und miteinander vergleichen.
Man kann nicht im Detail wissen, was man mit der DAW alles machen kann bzw. welche Funktionen man eigentlich benötigen wird.
Man kann sich nicht auf die existenten und einsehbaren Daten zur Beliebtheit und Qualität von DAWs verlassen, da sie den eigenen Nutzungszweck nicht berücksichtigen und durch den Marktanteil der DAW und die Intransparenz des Wissens (der Studienteilnehmer) über den DAW-Markt deutlich verzerrt sind.
Um diesem Dilemma zu entkommen, möchte ich eine empirische Studie mit DAW-Nutzern durchführen. Durch meine Tätigkeit als Online-Forscher und User Experience-Berater habe ich langjährige Erfahrung in der Umsetzung und Auswertung von quantitativen Online-Umfragen. Und nun kann ich dieses Wissen hoffentlich für alle Interessierten einsetzen.
Wichtig ist mir dabei zu sagen, dass diese Studie keinen kommerziellen Zweck verfolgt. Seltsamer Zeitvertreib, but who cares?
Damit ich mich nun der oben gestellten Frage objektiver nähern kann, will ich zunächst einmal die Fragestellung in zwei Bestandteile auftrennen:
Zusätzlich will ich auch etwas über den Nutzungszweck und das Vorwissen der DAW-Nutzer erfahren, um besser einschätzen zu können, welche DAW von wem genutzt wird bzw. welche DAW für wen besonders geeignet ist.
Mir ist durchaus bewusst, dass die Repräsentativität bei einer solchen Umfrage nicht wirklich sichergestellt werden kann; eine bessere und vor allem budgetschonendere Möglichkeit sehe ich allerdings nicht.
Mein Ziel war es, dass 500 DAW-Nutzer bis Ende Februar 2015 an der Studie teilnehmen. Tatsächlich haben 630 DAW-Nutzer teilgenommen. An dieser Stelle vielen Dank an alle Teilnehmer.
Gerne habe ich Hardy Pietz bei diesem Projekt unterstützt. Die Umsetzung ist zwar schon ein halbes Jahr her, als ich mir aber kürzlich das Video erneut angesehen habe, habe ich doch eine ordentliche Gänsehaut bekommen – und das passiert mir nicht oft.